Das Schießen von "Trefferbildern"

von Gert Schreiber

Ob Anfänger oder Spitzenschütze, eine Aussage über den Zustand der Technikelemente

Anschlag und Abzugstechnik

und eine gezielte Verbesserung ihres Beherrschungsgrades ist vor allem über das Schießen von Trefferbildern mit und ohne Abkommensbestimmung zu erreichen.

Nur beim Training o. B. kann der Schütze, ohne ablenkende Beeinflussung, sich voll auf das Visieren bzw. das Abziehen konzentrieren.
Nach 10 oder 20 Schuss wird die Lage des Trefferbildes eingeschätzt. Ideal wäre die Beobachtung durch eine "Zweitperson" oder den Trainer, um zu beobachten, wie sich das Trefferbild entwickelt.

1. Ursache

bezogen auf das Trefferbild. Der Abzugsfinger liegt zu fest am Pistolengriff an und verdrückt bei der Abzugsbetätigung die Waffe nach links.

Ursachenbeseitigung:

Zu 1. Der Pistolengriff muss so gearbeitet sein, dass der Abzugsfinger (LP, SP, OSP) nur mit dem ersten Glied anliegt, also nur den Abzug berührt. Die Abzugsfinger bei der Disziplin Freie Pistole können auf Grund des "Stechers" mit dem zweiten und dritten Glied anliegen.

2. Ursache

Die Fuß- oder Beinstellung stimmt nicht, der Oberkörper nimmt einen ungünstigen Winkel zur Scheibe ein. Die Spannung im Oberkörper bzw. Schießarm löst sich beim Schuss und bewirkt eine seitliche Abweichung.

Ursachenbeseitigung:

Zu 2. Mit geschlossenen Augen in Anschlag gehen, wenn der Kontakt zum inneren Anschlag hergestellt ist, werden die Augen geöffnet. Jetzt korrigiert der Schütze mit Versetzen der Füße (cm für cm) solange, bis das Visier sich im Halteraum einpendelt. Danach ist der Anschlag aufzulösen und wieder einzunehmen, bis sich das Gefühl für einen optimalen Anschlag einstellt.

Schlussbemerkung:

Schütze und Trainer sind gut beraten, wenn über diese Korrekturen im Trainingstagebuch Nachweis geführt wird. Trefferbilder- / Schussbilderschießen kann auch in das wettkampfnahe Serienschießen einbezogen werden. Bei unerklärlichen Technikproblemen sollte jedoch wie erläutert im Training gearbeitet werden. Das Ansagen des "Abkommens" an eine Zweitperson ist die rationellste Form für die Ursachenerkennung.