Der Lauf schießt, der Schaft trifft!
von Gaby Bühlmann
Die Frage nach dem "richtigen" Schaft wird häufig gestellt. Je mehr verschiedene Fabrikate und Modelle auf dem Markt erscheinen, desto größer wird die Qual der Wahl. Natürlich lassen sich einige objektive Merkmale relativ klar nennen. Die Verstellmöglichkeiten sollten vielfältig sein, die Qualität der Elemente muss stimmen und aussehen muss das Ganze vernünftig.
Trotzdem bleibt die Findung des idealen Schaftes Gefühlssache. Nur was dir liegt, taugt für gute Leistungen. Eben dieses Gefühl der Harmonie lässt sich kaum messen. Letztlich kann man es nur praktisch "erfassen". In diesem wahrsten Sinne des Wortes ist es meistens der Griff, der für blinde Verständigung zwischen dem Schützen und seinem Schaft sorgt. Was richtig in der Hand liegt, lässt sich in allen übrigen Dimensionen meist recht einfach anpassen.
Mit einem passenden Schaft trifft man meist auf Anhieb. Wenige Schüsse genügen, um ein "feeling" für die Balance zu gewinnen. Schon die ersten Schussbilder verraten den Beginn einer verlässlichen Beziehung.
Aus solchen Erfahrungen heraus testen erfolgreiche Schützen praktisch jeden neuen Schaft. Man leiht sich einen unbekannten Rahmen von einem Kollegen aus, um sich mit einigen Schüssen ein Bild vom Charakter des Gewehrs zu machen. Sind die ersten Versuche verheißungsvoll, so probiert man weiter.
Hat es zwischen Schützen und Schaft erstmal gefunkt, dann ist das entstehende Verhältnis kaum mehr aufzuhalten. Der Lauf schießt, der Schaft trifft. Diese alte Weisheit bewahrheitet sich immer wieder. Wenn dann das Auge noch Gefallen an Farben und Proportionen findet, steht einer langen Freundschaft nichts mehr im Wege…
Gut Schuss wünscht Ihnen Gaby Bühlmann